Deichverband Xanten - Kleve

Deichsanierung allgemein

Veranlassung / Umfang

Eine 1989 abgeschlossene Überprüfung aller Banndeiche im Regierungsbezirk Düsseldorf ergab unterschiedlich unzureichende Bodenlagerungsdichten, zum Teil Sand- und Steineinschlüsse sowie Standsicherheiten, die nicht bzw. nicht durchgängig den aktuell gültigen Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Bereits im Jahr 1977 wurde von der Bezirksregierung Düsseldorf ein neues, rechnerisch ermitteltes Bemessungshochwasser (BHW1977) festgesetzt. Dessen Wassermenge resultierte aus den bisherigen Erfahrungen sowie den wissenschaftlichen Erkenntnissen über bisherige und prognostisch zu erwartende Hochwasser- und Klimaveränderungen. Dieses Bemessungshochwasser wurde mit einer weiter aktualisierten Datenlage inzwischen neu berechnet und 2004 als Bemessungsabfluss (BHQ2004) neu festgelegt. Danach ergibt sich für den im Verbandsgebiet im Wesentlichen relevanten Pegel Emmerich nun ein maßgebender Abfluss von 14.500 m³/s. Dies bedeutet gegenüber dem BHW1977 eine Erhöhung des Abflusses um 400 m³/s.

Von den Sanierungsmaßnahmen sind die gesamten rund 38 Kilometer langen Hochwasserschutzanlagen (Deich und Schutzmauern) im Verbandsgebiet betroffen. Es besteht in Bezug auf den Wasserstand beim Bemessungshochwasser ein unterschiedlich großer Fehlbetrag im Sicherheitsmaß, dem sogenannten Freibord. Dieser beträgt nach Deichsanierung im Regelfall 1 Meter. Somit ergibt sich die neue Soll-Höhe der Deichkrone aus dem Wasserstand beim Bemessungshochwasser zuzüglich ein Meter Freibord. In Bezug auf die derzeit vorhandene Deichhöhe bedeutet dies ein Fehlmaß beim Freibord von 0 bis 70 cm.

Die heutigen sehr hohen Anforderungen an die Deichsicherheit und den Deichaufbau erfordern bis auf wenige Ausnahmen, dass der vorhandene Deich komplett abgetragen und durch einen vollständig neu aufgebauten Deich ersetzt werden muss.


Der neue Deich - Regelquerschnitt

Der neue Deich ist in der Regel nach dem von der Bezirksregierung Düsseldorf als Aufsichtsbehörde vorgegebenen Regelquerschnitt zu bauen. Abweichungen hiervon bleiben auf ortsspezifische Besonderheiten beschränkt.

Aufbau als Drei-Zonen-Deich mit

  • wasserseitiger, 2 Meter mächtiger Dichtungsschicht (Zone 1)
  • Stützkörper, vorwiegend aus Sand (Zone 2)
  • landseitiger Auflastberme, Mindesthöhe 1 Meter, Mindestbreite 5 Meter (Zone 3)
  • beidseitiger, 30 Zentimeter mächtiger Oberbodenschicht (als Belebtzone u. a. für Wühltiere)
  • Kronenbreite 5 Meter (mit 3 Meter breitem, befestigten Unterhaltungsweg)
  • Böschungsneigung beidseitig im Verhältnis 1 zu 3,5 (Böschungsfuß flacher ausgerundet)
  • landseits 3 Meter breitem, befestigten Deichverteidigungsweg (auf der Auflastberme)
  • beidseitiger Abzäunung der Deichschutzzone I (4 Meter vom Deichfuß entfernt)


Kontakt

AnsprechpartnerPieper, Maximilian
Telefon0 28 21 / 79 99-10
Telefax0 28 21 / 79 99-44
E-Mailmaximilian.pieper@dvxk.de
AdresseOraniendeich 440, 47533 Kleve